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Geburten- und Todesraten

 Die spanische Bevölkerung hat im allgemeinen einen ähnlichen Prozeß durchgemacht wie die höher entwickelten Länder Europas: hohe Geburten- und Todesraten  wurden niedrig. Wie in den meisten südeuropäischen Ländern kam es zu dieser Tendenz jedoch einige Jahrzehnte später als in den höher entwickelten europäischen Ländern. Bis 1900 waren die spanischen Geburten- und Todesraten noch sehr hoch; in beiden Fällen wurden 30% überschritten, was für eine vorindustrielle, unterentwickelte Gesellschaft typisch ist. Es bestand jedoch ein großer Unterschied zwischen den einzelnen Regionen: in Catalunya und auf den Balearen fing diese Entwicklung vor 1900 an, während Andalusien, die Kanarischen Inseln und Estremadura erst in den 20er Jahren folgten.

Zwischen 1960 und 1990 verringerte sich die Geburtenrate in Spanien um mehr als die Hälfte;  sie fiel von 21,7 auf 10,2 Geburten pro 1000 Einwohner, und ist somit niedriger als die durchschnittliche Rate in der Europäischen Union. In keinem anderen Land der Europäischen Gemeinschaft sank die Geburtenrate stärker als in Spanien, wo sie gegen Ende der 80er Jahre gleich oder sogar etwas niedriger war als in den wirtschaftlich höchst entwickelten Ländern der Europäischen Union.

Die Lebenserwartung zum Zeitpunkt der Geburt ist eines der beweiskräftigsten Anzeichen für die Sterblichkeitsrate einer Bevölkerung. Im Jahre 1900 betrug die Lebenserwartung in Spanien 35 Jahre. Auf Grund der allmählichen Verringerung der Sterblichkeitsrate  erhöhte sich dieses Alter jedoch bis 1950 auf 62 Jahre. 1985 betrug die Lebenserwartung für Frauen fast 80 Jahre und die für Männer mehr als 73 Jahre. Somit ist der Stand in Spanien nicht nur ähnlich, sondern sogar höher als in den meisten E.U. Ländern. Unter den Mitgliedsländern des Europarates haben nur Island, Norwegen und Schweden höhere Lebenserwartungsziffern.

Die gegenwärtige Lebenserwartung und die Säuglingssterblichkeitsraten zeigen, daß die niedrigen Todesraten mit wesentlichen Fortschritten im Bereich von Wirtschaft, Gesundheit und Bildung zu tun haben. 

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Danksagung