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Katholizismus, die Religion der Mehrheit

 Während des Mittelalters fanden sich jüdische Religion und Islam neben dem Christentum; jedoch seit den katholischen Königen wurde letzteres zur Pflichtreligion der Spanier, und mit dem Mittel der Inquisition wurde bis zum Ende des vorigen Jahrhunderts darüber gewacht, daß die römisch katholische Rechtgläubigkeit  bewahrt bleibt. Die liberalen Verfassungen des 19. Jahrhunderts gestatteten Religionsfreiheit; während der konservativen Regierungsperioden war jedoch  der Katholizismus die offizielle Staatsreligion und die einzige, zu der man sich öffentlich bekunden durfte.

In den letzten zwei Jahrhunderten ist es zu einer starken Verweltlichung gekommen, der Einfluß der katholischen Kirche ist jedoch immer noch sehr wichtig.

Praktisch alle Spanier sind katholisch, und obwohl  nur wenige die Religion aktiv ausüben, so feiern doch  sehr viele nach katholischen Riten die drei Zeremonien, die in allen Gesellschaften für  äußerst wichtig gehalten werden und die den individuellen Lebenszyklus kennzeichnen: Geburt (Taufe), Heirat und Tod. Hier muß man eine vierte hinzufügen, die noch keine so lange Tradition hat, aber unter den Kindern sehr verbreitet ist; die Erstkommunion, die im Alter zwischen 7 und 10 Jahren  gefeiert wird.

Man findet sowohl äußere als auch innere Religiosität, die auf Glauben und Gefühl aufbaut. Für eine Minderheit gibt es noch einen weiteren Unterschied zwischen persönlicher und volkstümlicher Religion; im Mittelpunkt dieser Volksreligiosität steht die Verehrung der Jungfrau Maria und der Heiligen, was in Gebeten, Bildanbetung und vor allem in den Fiestas zum Ausdruck gebracht wird.

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Danksagung